Montag, 6. November 2017

Winterferien

Ein kleines Relikt aus der Heimat konnten wir letzen Monat genießen. Winterferien.
Vom Winter haben wir zwar nichts gemerkt dafür aber von den Ferien. Wir hatten 10 Freie Tage die wir sehr genossen haben. Die ersten 3 Tage habe ich mit Jule und Marta in Pondicherry verbracht wo wir uns dann mit Freunden von der Westküste getroffen haben. Zusammen verbrachten wir weitere drei Tage in Auroville worüber ich nicht viel schreiben werde da wir nichts gemacht haben was sich groß zu meinem früheren Aurovilleausflug unterscheidet.

Also in Kurz:
Sich auf dem Roller umher fahren lassen,
Lecker essen,
Strand,
Entspannen (falls möglich)

In Auroville lernten wir am Ende eine junge Inderin und einen jungen Inder kennen welche ihren Urlaub auch dort verbracht haben. Die beiden kamen aus Bangalore und haben in Auroville irgendeinen Geburtstag gefeiert. Wir fuhren dann zusammen mit dem Taxi nach Pondicherry zurück wo wir in einem schmucken Restaurant auf der Dachterrasse einen netten Abend verbrachten. Da es leider zu spät war um mit dem Bus zurück in meine Unterkunft zu fahren (30km weiter) beschlossen wir uns ein Hotelzimmer zu suchen in dem wir billig unterkommen konnten. Mit 9 Leuten schafften wir es dann einen verschlafenen Hotelbesitzer davon zu überzeugen dass wir seine astronomischen Preise nicht zahlen könnten worauf wir ein erschwinglichen Deal erhandelten. Zwei der Westküsten-jungs fuhren früh am nächsten Morgen zurück. Einer (Moritz) blieb jedoch noch einen Tag länger um mit in meinen Geburtstag feiern zu können. Dafür gingen wir in unser Lieblingshotel und bekamen sogar unser Lieblingszimmer welches eine Dachterrasse hat. Das kostete für uns 4 so um die 10 Euro die Nacht. Wir besuchten einen schönen Strand wohin wir mit einem Boot gefahren wurden und regten uns kräftig über den Bademeister auf der einen sofort aus dem Wasser pfiff sobald man tiefer als bis zu den Knien im Wasser war (das alte indische Nichtschwimmerproblem). Dann wurde uns jedoch erklärt das wir ca. 40 Meter weiter so weit schwimmen können wie wir wollen da es da nicht mehr unter den Aufsichtsbereich der Bademeister fiel. Wir gammelten also noch ein paar Stunden in der Sonne und fuhren dann mit dem Boot zurück. Um Null Uhr bekam ich eine außergewöhnlich leckere Torte (Süße Dinge in Indien bestehen normalerweise nur aus Zucker was hier nicht der Fall war), eine Trommel und allerlei nützlichen Alltagskram. Am nächsten Tag fuhr ich mit Marta und Jule, nachdem wir uns von Moritz verabschiedet hatten mit einem Schlafbus nach Kerala. Kerala ist der Bundesstaat an der südwestlichen Küste Indiens. Wir kamen morgens dort an und waren ersteinmal baff wie sauber und leise Indien doch sein kann. Es war so befremdlich in einem Bus zu sitzen in dem niemand herum schrie, drängelte (weil jeder Platz hatte) oder sonst irgendwas nerviges tat. Da unsere Versuche ein Hotel zu buchen alle kläglich  scheiterten fragten wir im erstbesten Homestay (ein kleines Hotel, meistens von einer Familie betrieben) was denn so ein Zimmer kostet und konnten unser Glück nicht fassen als wir ein schönes und sauberes Zimmer für 3€ pro nach (pro Person) bekamen. Die Familie war sehr freundlich und wir waren glücklich so unerwartet billig unter-zukommen.

Am nächsten Tag machten wir eine Tour durch die Flüsse im Landesinneren. Wir fuhren ca. 4 Stunden auf einem kleinen Boot durch die 'Backwaters'. Wär richtig cool gewesen wenn da nicht zwei 40-50 jährige Damen aus Delhi gewesen wären welche auf jede Information des Führers ein ganz erstauntes "Ooooh I didn't kow det' von sich gegeben hätten. Ja wenn ihr das alles wissen würdet könntet ihr euch die Tour auch sparen. Naja aber es war trotzdem sehr schön und entspannt da das Boot von zwei Männern mit langen Stangen durch das Flussnetz gestoßen wurde. Außer einem Weißkopfseeadler (wir waren sehr perplex dass es die dort gab) haben wir leider keine weiteren Tiere gesehen. Nach der Tour besuchten wir noch die alten Chinesischen Fischernetze
welche an der Promenade aufgestellt waren und noch immer benutzt wurden. Es handelte sich um Senknetze die mit einer Kranartigen Vorrichtung ins Wasser gelassen wurden um dann wieder herausgehoben zu werden. Viele Fische würde damit nicht gefangen aber wenn man das den ganzen Tag macht kommt schon etwas zusammen. Am Abend gab es ein leckeres und billiges Dosa (gebratener Fladen aus Reismehl) und dann ging es zurück in die Unterkunft. Am nächsten Tag besuchten wir eine Aufführung des traditionellen Kathakali Tanzes. Dabei wird unter ständigem getrommel ein stummer Dialog zwischen 1-3 Personen Geführt. Es ist ein bisschen wie ein Theaterstück in dem nur durch Körperhaltung und Gesichtsausdruck kommuniziert wird. Es gibt über 12 verschiedene Augen-Ausdrucksweisen, unzählige Handstellungen, und dazu auch noch Körperhaltungungen welche unzählige Kombinationsmöglichkeiten erschaffen. Diese immer richtig zu deuten war nicht einfach aber den Grundgedanken des Heldens der den Dämon tötet welcher das Dorf tyrannisiert hat man schon verstanden. Die Tänzer waren aufwendig geschminkt und hatten große aufgebauschte Kleider an und reich verzierte Kopfbedeckungen an. Nach der Aufführung hatte ich leichte Kopfschmerzen da das kontinuierliche getrommel schon ein wenig zu anstrengend war.

Am Abend haben wir uns auf unserem Zimmer an Cocktails versucht die dann auf Sprite mit Granatapfel und Vodka hinausliefen. Nichts atemberaubendes aber wir fanden unseren Ideenreichtum betörend.

Am nächsten Tag wieder zurück nach Hus. Und Ende

Achja ich habe davon erzählt das ich zu Diwali ein Kostüm von meinem Projekt bekomme. Es lief auf eine Hose und ein Hemd hinaus. Nicht was ich erwartet hatte aber ich bin froh jetzt noch weitere Kleidung zu besitzen die ich zu offiziellen Anlässen anziehen kann. So wie der Morgen zum Beispiel. Da heiratet ein Freund unseres Chefs eine Amerikanerin und wir sind eingeladen. Das blöde: gestern saß ich mit Fabian draußen hinter unserem Haus und habe Mensch Ärgere dich nicht gespielt als ein älterer Mann unter unserer Treppe hervorkam und uns auf einem Tablett eine Einladung zu einer Hochzeit gab die ebenfalls morgen ist. Da will man das die ganze Zeit erleben und dann gleich doppelt an einem Tag. Mal sehen was sich da machen lässt. Bis denn!

Bei mehr als 30 Rechtschreibfehlern bedankt euch bei meiner Mama die diesen Eintrag nicht abwarten konnte.