Montag, 6. November 2017

Winterferien

Ein kleines Relikt aus der Heimat konnten wir letzen Monat genießen. Winterferien.
Vom Winter haben wir zwar nichts gemerkt dafür aber von den Ferien. Wir hatten 10 Freie Tage die wir sehr genossen haben. Die ersten 3 Tage habe ich mit Jule und Marta in Pondicherry verbracht wo wir uns dann mit Freunden von der Westküste getroffen haben. Zusammen verbrachten wir weitere drei Tage in Auroville worüber ich nicht viel schreiben werde da wir nichts gemacht haben was sich groß zu meinem früheren Aurovilleausflug unterscheidet.

Also in Kurz:
Sich auf dem Roller umher fahren lassen,
Lecker essen,
Strand,
Entspannen (falls möglich)

In Auroville lernten wir am Ende eine junge Inderin und einen jungen Inder kennen welche ihren Urlaub auch dort verbracht haben. Die beiden kamen aus Bangalore und haben in Auroville irgendeinen Geburtstag gefeiert. Wir fuhren dann zusammen mit dem Taxi nach Pondicherry zurück wo wir in einem schmucken Restaurant auf der Dachterrasse einen netten Abend verbrachten. Da es leider zu spät war um mit dem Bus zurück in meine Unterkunft zu fahren (30km weiter) beschlossen wir uns ein Hotelzimmer zu suchen in dem wir billig unterkommen konnten. Mit 9 Leuten schafften wir es dann einen verschlafenen Hotelbesitzer davon zu überzeugen dass wir seine astronomischen Preise nicht zahlen könnten worauf wir ein erschwinglichen Deal erhandelten. Zwei der Westküsten-jungs fuhren früh am nächsten Morgen zurück. Einer (Moritz) blieb jedoch noch einen Tag länger um mit in meinen Geburtstag feiern zu können. Dafür gingen wir in unser Lieblingshotel und bekamen sogar unser Lieblingszimmer welches eine Dachterrasse hat. Das kostete für uns 4 so um die 10 Euro die Nacht. Wir besuchten einen schönen Strand wohin wir mit einem Boot gefahren wurden und regten uns kräftig über den Bademeister auf der einen sofort aus dem Wasser pfiff sobald man tiefer als bis zu den Knien im Wasser war (das alte indische Nichtschwimmerproblem). Dann wurde uns jedoch erklärt das wir ca. 40 Meter weiter so weit schwimmen können wie wir wollen da es da nicht mehr unter den Aufsichtsbereich der Bademeister fiel. Wir gammelten also noch ein paar Stunden in der Sonne und fuhren dann mit dem Boot zurück. Um Null Uhr bekam ich eine außergewöhnlich leckere Torte (Süße Dinge in Indien bestehen normalerweise nur aus Zucker was hier nicht der Fall war), eine Trommel und allerlei nützlichen Alltagskram. Am nächsten Tag fuhr ich mit Marta und Jule, nachdem wir uns von Moritz verabschiedet hatten mit einem Schlafbus nach Kerala. Kerala ist der Bundesstaat an der südwestlichen Küste Indiens. Wir kamen morgens dort an und waren ersteinmal baff wie sauber und leise Indien doch sein kann. Es war so befremdlich in einem Bus zu sitzen in dem niemand herum schrie, drängelte (weil jeder Platz hatte) oder sonst irgendwas nerviges tat. Da unsere Versuche ein Hotel zu buchen alle kläglich  scheiterten fragten wir im erstbesten Homestay (ein kleines Hotel, meistens von einer Familie betrieben) was denn so ein Zimmer kostet und konnten unser Glück nicht fassen als wir ein schönes und sauberes Zimmer für 3€ pro nach (pro Person) bekamen. Die Familie war sehr freundlich und wir waren glücklich so unerwartet billig unter-zukommen.

Am nächsten Tag machten wir eine Tour durch die Flüsse im Landesinneren. Wir fuhren ca. 4 Stunden auf einem kleinen Boot durch die 'Backwaters'. Wär richtig cool gewesen wenn da nicht zwei 40-50 jährige Damen aus Delhi gewesen wären welche auf jede Information des Führers ein ganz erstauntes "Ooooh I didn't kow det' von sich gegeben hätten. Ja wenn ihr das alles wissen würdet könntet ihr euch die Tour auch sparen. Naja aber es war trotzdem sehr schön und entspannt da das Boot von zwei Männern mit langen Stangen durch das Flussnetz gestoßen wurde. Außer einem Weißkopfseeadler (wir waren sehr perplex dass es die dort gab) haben wir leider keine weiteren Tiere gesehen. Nach der Tour besuchten wir noch die alten Chinesischen Fischernetze
welche an der Promenade aufgestellt waren und noch immer benutzt wurden. Es handelte sich um Senknetze die mit einer Kranartigen Vorrichtung ins Wasser gelassen wurden um dann wieder herausgehoben zu werden. Viele Fische würde damit nicht gefangen aber wenn man das den ganzen Tag macht kommt schon etwas zusammen. Am Abend gab es ein leckeres und billiges Dosa (gebratener Fladen aus Reismehl) und dann ging es zurück in die Unterkunft. Am nächsten Tag besuchten wir eine Aufführung des traditionellen Kathakali Tanzes. Dabei wird unter ständigem getrommel ein stummer Dialog zwischen 1-3 Personen Geführt. Es ist ein bisschen wie ein Theaterstück in dem nur durch Körperhaltung und Gesichtsausdruck kommuniziert wird. Es gibt über 12 verschiedene Augen-Ausdrucksweisen, unzählige Handstellungen, und dazu auch noch Körperhaltungungen welche unzählige Kombinationsmöglichkeiten erschaffen. Diese immer richtig zu deuten war nicht einfach aber den Grundgedanken des Heldens der den Dämon tötet welcher das Dorf tyrannisiert hat man schon verstanden. Die Tänzer waren aufwendig geschminkt und hatten große aufgebauschte Kleider an und reich verzierte Kopfbedeckungen an. Nach der Aufführung hatte ich leichte Kopfschmerzen da das kontinuierliche getrommel schon ein wenig zu anstrengend war.

Am Abend haben wir uns auf unserem Zimmer an Cocktails versucht die dann auf Sprite mit Granatapfel und Vodka hinausliefen. Nichts atemberaubendes aber wir fanden unseren Ideenreichtum betörend.

Am nächsten Tag wieder zurück nach Hus. Und Ende

Achja ich habe davon erzählt das ich zu Diwali ein Kostüm von meinem Projekt bekomme. Es lief auf eine Hose und ein Hemd hinaus. Nicht was ich erwartet hatte aber ich bin froh jetzt noch weitere Kleidung zu besitzen die ich zu offiziellen Anlässen anziehen kann. So wie der Morgen zum Beispiel. Da heiratet ein Freund unseres Chefs eine Amerikanerin und wir sind eingeladen. Das blöde: gestern saß ich mit Fabian draußen hinter unserem Haus und habe Mensch Ärgere dich nicht gespielt als ein älterer Mann unter unserer Treppe hervorkam und uns auf einem Tablett eine Einladung zu einer Hochzeit gab die ebenfalls morgen ist. Da will man das die ganze Zeit erleben und dann gleich doppelt an einem Tag. Mal sehen was sich da machen lässt. Bis denn!

Bei mehr als 30 Rechtschreibfehlern bedankt euch bei meiner Mama die diesen Eintrag nicht abwarten konnte.

Dienstag, 10. Oktober 2017

Allergie und Alltag

Letztes Wochenende (tja wird wohl wieder nix mit einem Bericht über meine Arbeit) waren wir in Chennai. Wir haben dort in einem sehr preiswerten Hotel übernachtet welches für mich Ausschlaggebend war.

Also wirklich ich hab Ausschlag an Händen und Füßen bekommen. Ich bin schon witzig ne?

Wie ich herausgefunden habe ist es, wie zuerst angenommen keine Allergie (ich fand den Titel einfach zu witzig, sorry) sondern eine harmlose Krankheit die nach einer Woche angeblich wieder weg ist. Habe den Mist jetzt schon seit 3 Tagen und es ist ein Ende in Sicht. Barfuß gehen tut unglaublich weh und meine Hände fühlen sich immernoch seltsam an aber es hat sich schon alles gebessert. Den freien Tag heute habe ich genutzt um mir Mal etwas abseits von Instant Nudeln, Müsli oder Keksen zum Mittag/Abendbrot zuzubereiten. Für 6 Eier, 3 Tomaten, 3 Zwiebeln und eine Tüte Milch habe ich im Dorf angenehme 64 Rupien bezahlt (90 Cent). Es gab ein ganz exotisches Rührei. Na immerhin mal was anderes.

Am Wochenende habe ich übrigens einen Trommelbauer kennengelernt, mit dem ich mich eine Busfahrt lang über Trommeln aller Art und ihre Herstellung geredet habe. Bin sehr von dem Gedanken angetan mir eine Trommel oder eine Geige zu kaufen. Was es wird weiß ich noch nicht da ich auch noch abwägen muss was meinen WG-Mitbewohnern mehr auf die Nerven gehen könnte. Naja Mal sehen.

Am 18. Oktober feiert ganz Indien das riesige Lichterfest 'Diwali'. Zu diesem Zweck bekomme ich ein Maßgeschneidertes Kostüm von meinem Projekt geschenkt. Ich freu mich schon voll darauf dieses Ding zu tragen. Mal abwarten wie es aussieht aber ich vertrau meinem Projekt da einfach.

Ich sag bescheid wenn's was neues gibt!

Mittwoch, 27. September 2017

Klauroville

Dieses Wochenende besuchten wir einen Ort bzw. ein Dorf namens Auroville. Mir wurde von anderen Freiwilligen aus unserem Projekt oft davon berichtet dass dort eine sehr inspirierende Stimmung herrscht und man sich das "Markenzeichen", eine große goldene Kugel im Zentrum des Dorfes, unbedingt ansehen muss. So beschlossen ich und 5 andere Freunde dieses Wochenende dort zu verbringen.
Am Freitag Abend wartete ich alleine am Busbahnhof in Pondicherry auf zwei meiner Freunde. Die anderen Drei waren bereits in Auroville. Als ich da so am Busbahnhof saß und auf meinem Handy ein Video schaute um mir die Zeit zu vertreiben, bemerkte ich links von mir eine Bewegung die ungewöhnlich nah an mir vorbei huschte. Ich drehte mich um und sah jemanden ins Getümmel des Busbahnhofes laufen. Ich stand sofort auf und checkte meine Taschen.
Mein Portemonnaie war weg.
Ich nahm meinen Rucksack und rannte zu der Stelle wo ich den Mann zuletzt gesehen hatte aber keine Chance. An meinem ständigen gefluche, meinem Gesichtsausdruck und meinem gegen die Wand getrete erkannten die Inder um mich herum ziemlich schnell dass etwas nicht stimmte und kamen mir zu Hilfe. Als ich einem von ihnen erklärte was passiert war ging er zu der Bank auf welcher ich gesessen hatte und trat bzw. schlug auf einen dahinter schlafenden Bettler ein und  schrie ihn auf Tamil an bis ich ihm klar machen konnte dass der Mann nichts damit zu tun hatte und ich den Dieb noch sehen konnte wie er geflüchtet ist. Als den Umstehenden klar war dass sie nichts ausrichten konnten erklärten sie mir noch wo die Polizeistation sei da der Bereich in welchem ich bestohlen wurde (Das Portemonnaie wurde aus meiner Hosentasche gezogen als ich auf der Bank saß) von Kameras überwacht war. Ich ging also zur Polizeistation und erklärte dem sichtlich uninteressiertem Polizisten noch immer panisch dass ich beklaut wurde. Wir gingen noch einmal zu meiner Bank und er schaute erst einmal darunter und daneben nach. Die Ermittlungstechniken der indischen Polizei sind auf jeden Fall revolutionär. Ich zeigte auf die Kameras und machte ihm verständlich dass sie genau auf meine Bank gerichtet waren doch der Polizist sagte nur ein wenig gedrückt dass 'die Sicht der Kameras nicht ganz klar sei'. Ich fragte ihn genervt ob die Kameras überhaupt funktionieren worauf ich ein leises 'No, not working' bekam. Ich malte mir schon aus wie sich irgendwo irgendjemand es sich mit meiner Kreditkarte gut gehen ließ denn weder von meinem Handy, noch von einem von einem Inder geliehenen Handy konnte ich die Notfallnummer zum Sperren der Karte erreichen. Nach einer Zeit schaffte meine Mutter es meine Karte von Zuhause aus zu Sperren was mir die größte Angst nahm.

Später trafen meine Freunde ein und wir fuhren mit einer Rikscha nach Auroville. Da wir (beziehungsweise Marta) lange über den Preis diskutierten und den Fahrer herunterhandelten, war dieser sichtlich angefressen und schipperte uns durch Pondicherry. Als wir die Stadt verließen (auroville liegt ein paar Kilometer außerhalb der Stadt) bemerkten wir, sowie der Fahrer dass die Rikscha kein Licht hatte. Spärlich durch das ständige 'No problem' des Fahrers beruhigt fuhren wir durch die Nacht zu unserem Guest House. Da es schon nach 12 Uhr war konnten wir auf dem Gelände niemanden mehr finden und auch die Freundin die ebenfalls in dem Guest House schlief war nicht zu erreichen. Wir sahen jedoch auf einer Dachterrasse Licht und hörten stimmen. Wir stiegen also die Treppen hinauf und trafen auf zwei Israeliten sowie einen Inder aus Mumbai die sich schon die ein oder andere Sonderzigarette bzw. ein paar Bier genehmigt hatten. Sie erklärten uns in einer witzigen Zeitlupe wo der Dorm Room ist und dass wir einfach mit Taschenlampen hineingehen sollten um uns ein paar freie Betten zu suchen. Der Raum bestand aus ungefähr 10 Betten welche in zweier Gruppen mit Aufgehängten Matten voneinander getrennt waren. Wir leuchteten uns also vorsichtig durch den Saal und entdeckten einen weißen Fuß welchen wir unserer Freundin zuordnen konnten. Wir weckten sie und sie zeigte uns wo wir schlafen konnten. Ich genoss das Bett nach diesem Tag sehr.

Am nächsten Tag besuchten wir die Goldene Kugel im Zentrum von Auroville. Im Besucherzentrum mussten wir uns einen 10 minütigen Film über den Bau und die Bedeutung ansehen wonach wir den Fußmarsch zu der Kuppel (1-2 km) antreten durften. Die Kugel steht für die Spiritualität und ääh irgendwas mit alle sind gleich (ich hab bei dem Film nicht aufgepasst). Wir kamen bis auf ein paar hundert Meter an die Kugel heran und betrachteten das ungewöhnliche Bauwerk. Die Kugel (welche nicht ganz Kugelförmig ist) ist komplett golden und mit goldenen Metalltellern besetzt was ihr einen sehr futuristischen Stil verleiht. In das Innere der Kuppel konnten wir leider nicht da die Touren schon alle ausgebucht waren. Im Inneren befinden sich verschiedene Kammern welche alle in einem Goldenen Licht liegen welches aus LED Platten an der Wand gestrahlt wird.
Soviel ist vom Besucherzentrum noch hängen geblieben.

Die 4 Grundsätze von Auroville sind folgende:

1. Auroville gehört niemandem im besonderen. Auroville gehört der ganzen Menschheit. Aber um in Auroville zu leben, muss man bereit sein, dem Göttlichen Bewusstsein zu dienen.

2. Auroville wird der Ort des lebenslangen Lernens, ständigen Fortschritts und einer Jugend sein, die niemals altert.

3. Auroville möchte die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft sein. Durch Nutzung aller äußeren und inneren Entdeckungen wird Auroville zukünftigen Verwirklichungen kühn entgegenschreiten.

4. Auroville wird der Platz materieller und spiritueller Forschung für eine lebendige Verkörperung einer wirklichen menschlichen Einheit sein.

(Martapedia)

Wer sich weiter für die spirituelle sowie ideologische Ausrichtung von Auroville interessiert, dem lege ich die Website auroville.org ans Herz.

Nach der Kuppel fuhren wir zu unserem Guest House um etwas zu Essen. Dann fuhren wir in den nächsten Ort wo wir uns in den kleinen Läden umschauten. Mit großer Freude entdeckte ich ein Musikgeschäft welches Trommeln aller Art verkaufte. Ich kam näher und der Besitzer des Ladens bot mir eine kleine Trommel an um sie auszuprobieren. Ich spielte ein wenig auf der Trommel worauf mich der Besitzer zu einer Jam Session in seinem Laden einlud. Wir suchten uns die passenden Trommeln und fingen an zusammen zu spielen. Nach einer Zeit kam ein weiterer Mann in den Laden und setzte sich erfreut dazu um mitzuspielen. Wir betrommelten noch eine Weile die abendliche Einkaufsstraße und verabschiedeten uns dann von einander.
Dann wollten wir den Strand besuchen und machten unterwegs Halt bei einer Saftbar. Da es bereits dunkel war bogen wir ein wenig unsicher vom Highway ab und fuhren auf einem Holperweg richtung Meer. Nachdem wir durch ein kleines Dorf fuhren kamen wir am Meer an. Wir beschlossen es zu wagen und gingen schwimmen. Nach einer Zeit kamen ein paar Inder und erklärten uns das es sehr gefährlich sei (da viele Inder nicht schwimmen können gehen sie oft davon aus dass es bei uns genauso sei). Dann kam natürlich noch die Polizei und kontrollierte unsere Roller und Taschen auf Alkohol und Drogen und machte uns dann verständlich dass wir verschwinden sollen. Wir waren froh dass es nicht noch mehr Komplikationen gab und machten uns vom Acker.
Danach gingen wir im unserem Guest House etwas Essen. Da es laut der Speisekarte kein Bier gab, wir aber wussten dass es welches zu kaufen gab fragten wir danach. Mit einem verschwörerischen Blick und halb so laut wie vorher wiederholte der Kellner die Bestellung und verschwand. Nach einer Zeit kam er mit unserem Essen und 4 Bierflaschen zurück. Selbige mussten wir unter unseren Tisch stellen und möglichst  unauffällig unsere Gläser nachfüllen. Ob das etwas mit irgendeiner Ausschank Lizenz oder dem generellen Alkoholverbot in der Öffentlichkeit zu tun hatte konnten wir nicht sagen. Nach dem Essen verbrachten wir noch einen witzigen Abend mit den Israeliten und dem Inder auf der Dachterrasse.

Am Sonntag besuchten wir noch einmal den Strand bei Tag und gingen schwimmen. Danach brachten wir zwei unserer Freunde zu den Bussen nach Hause. Ich und drei weitere Freunde blieben noch in Auroville und kauften uns ein paar Früchte. Danach fuhren Ich und eine Freundin zurück ins Guest House um noch eine Nacht im Dorm Room zu buchen da wir einfach nicht aus Auroville verschwinden wollten und sie ohnehin Schulferien hatte (Lehrerin in einer Schule). Wir erkundeten noch eine Weile Auroville bevor wir zurück in unser Hotel fuhren. Das ich am nächsten Tag auf Arbeit sein sollte hat sich mein Körper leider nicht gemerkt da ich glamourös aus/verschlafen habe. War aber nicht weiter schlimm da ich meinem Chef schnell Bescheid geben konnte dass ich heute Frei nehm. Wir gammelten einen weiteren Tag in Auroville und fuhren noch einmal zum Strand. Dort frühstückten wir Avocado auf Brot sowie ein paar Früchte. Danach fuhren wir weiter durch Auroville und erkundeten die Umgebung. Gegen Abend stiegen wir in den Bus zu meiner Unterkunft. Dies war tatsächlich die erste Busfahrt die ich mit hätte sparen können. Da die Busse ja keine Türen haben gab es auch immer einen Platz für noch jemanden der mitfahren wollte. So verbrachte ich die ersten 15 Minuten der Fahrt mit meinen Füßen halb auf der untersten Stufe und mit meinem Oberkörper komplett aus dem Bus hängend. Als dann ein paar Passagiere ausstiegen konnte ich einen Platz im Inneren ergattern welcher zwar um ein Vielfaches heißer war jedoch dafür weniger dafür anfällig ausversehen aus dem Bus in den dunklen Straßengraben zu fallen. Endlich in unserer Unterkunft angekommen bezogen wir unser Zimmer und beendeten unser verlängertes Wochenende.

Feddich.

Da ich hier ja vorzugsweise über meine Wochenenden schreibe Mal ein kleines Update zu meiner Arbeit.

Momentan sind wir dabei für das 'Good Spinach Project' ein großes Feld in Beete zu unterteilen und diese mit Kompost auszulegen. Ansonsten haben wir genug damit zu tun Palmen rund um das Land des Projektes zu Pflanzen. Demnächst werden wir ein weiteres Feld zum Reisanbau nutzen was auch wieder eine Stange Arbeit bedeutet. Die Arbeit auf der Farm ist anstrengend aber macht Spaß. Mit den Membern sowie den Mitarbeitern kommen wir prima klar. Morgens sowie nachmittags werden wir meistens von irgendwelchen Leuten mitgenommen. Mitlerweile habe ich schon auf einem Traktor, einem Kuhkarren, einem Kleinlaster und natürlich auf einem Motorrad Platz gefunden. Also auch in der Woche ist immer viel los was jedoch nicht so spannend ist (für mich jedenfalls).

Bis denn!

Montag, 18. September 2017

Bling Blangalore

Dieses Wochenende habe ich den Begriff 'unvernünftig' neu definiert. Ich war die ganze letzte Woche krank im Bett (zuerst wegen einem eingewachsenen Zehenagel und dann wegen sehr penetrantem Fieber). Was macht Hagen an einem Freitag Abend mit 38° auf der Stirn und Pochen im Kopf? Richtig, er setzt sich 8 Stunden in den Bus um mit seinen Freunden feiern zu gehen. Das Ziel lautete dieses Wochenende Bangalore. Es ist die Millionenstadt in welcher wir ganz am Anfang angekommen sind und welche aufgrund ihrer zentralen Lage ein idealer Treffpunkt für alle Ost/Westküsten-Freiwillige ist. Ich fuhr zunächst mit dem Bus nach Pondicherry wo ich mir in einem Reisebüro ein Ticket für einen Schlafbus kaufte. Das Ticket hat 10€ gekostet, bot jedoch dafür eine Fahrt in einem unheimlich luxuriösen Schlafbus. Das witzige: in diesen 7 Stunden Schlafbus-Fahrt habe ich meinen Körper mit aller Kraft dazu überreden können endlich auf das Antibiotikum zu reagieren da ich mit Fieber schlecht feiern kann. So kam ich also gesund in Bangalore an und wartete am riesigen Busbahnhof namens "Majestic". Der Typ der beim Aussteigen aus dem Bus gerade dabei war drei Meter vor mir auf den Boden zu kacken war nicht so "Majestic". Und es roch auch nicht nach "Majestic" sondern eher nach "Festival-Dixiklo bei 37°". In diesem Moment habe ich Pondicherry mit seinen sauberen Straßen erst wieder richtig schätzen gelernt. Nagut, genug gejammert. Als ich mich mit den anderen getroffen habe sind wir etwas essen gegangen und haben uns darauf hin ein billiges Hotel gesucht. Danach sind wir durch die Stadt spaziert und haben uns ein Einkaufscenter angeschaut welches das indische Pendant zum KDW in Berlin ist. Diesen ganzen Protz zu sehen hat mich irgendwie aggressiv gemacht weil einen Steinwurf entfernt die Leute auf der Straße schlafen. Da wusste ich noch nicht was uns erwartet.

Eine Mitfreiwillige hatte uns den Kontakt zu einem Party-promoter gegeben der dafür Bezahlt wird Weiße auf indische Partys zu bringen damit diese westlicher und somit angesagter (für die Inder) wirken. Prinzipiell scheiße, für uns nur halt in diesem Fall ziemlich praktisch.
Uns wurde eine Adresse gesagt und so begann das Vorglühen in unserem Hotelzimmer. Nach einer Zeit kam die Nachricht des Promoters welche besagte dass man nicht mit kurzer Hose oder gar Flip Flops auftauchen soll. Was hab ich Held natürlich nur mit? Flip Flops und kurze Hosen. Ich habe mir dann eine Jogginghose geliehen und ein Schwarzes T-Shirt angezogen und sah reichlich bescheuert aus. Aber hey, immerhin war es bequem. Ich wunderte mich schon ein wenig über den Dresscode weil ich davon ausging wir besuchten eine ganz normale Party mit ganz normalen Indern die ja auch meistens mit Flip Flops unterwegs sind. Naja wie auch immer. Wir dackelten so gegen 9 zur Metro mit welcher wir zwei Stationen fahren mussten. Der Eingang bei der indischen Metro ist wie bei einem Deutschen Flughafen. Gepäck wird durchleuchtet, und man wird auf Waffen kontrolliert. Getränke sowie Zigaretten sind nicht erlaubt und mein zaghaftes Nicken hat mich durch die Kontrolle gebracht. Der Bahnsteig ist super sauber und leise. Die wartenden stehen tatsächlich in Schlangen vor dem leeren Gleisbett (die Aufseherin hat auch fleißig kontrolliert und ermahnt) um dann wenn der Zug kommt einfach irgendwie einzusteigen. Von der Station bei welcher wir aussteigen mussten fragten wir nach der Adresse und waren erstaunt dass uns relativ schnell Leute sagen konnten wo wir hin müssen. Als wir vor dem riesigen Edel-Hotel standen wussten wir auch warum. Vor dem Hotel standen Leute in schicker Abendgarderobe und musterten uns. Wir warteten sicherheitshalber vor dem Hotel auf den Promoter welcher uns rein bringen sollte. Als er kam und uns begrüßte fiel sein Blick auf mich und er sagte "dich reinzubekommen wird ein Problem". Wir marschierten dann einfach in Pinguin Formation durch die Lobby auf den Türsteher zu der keine Chance hatte meine zweifelhafte Edelbekleidung zu sehen. Wir bekamen einen Stempel und wurden in den Außenbereich gelassen. Der Anblick der sich uns bot gab mir endlich ein Verständnis für das Wort "Exklusiv". Das ist wahrscheinlich auch die erste und letzte Party auf der ich je war bei der es tatsächlich eine Gästeliste gab. Ein Riesiger Pool war in der Mitte des Außenbereichs und darum herum standen und saßen Leute in so schicken Klamotten das mir vor Scham fast die Jogginghose heruntergerutscht wäre. Aber unser Promoter nahm uns gleich mit an einen Tisch wo ein Barkeeper Drinks zubereitete und gab uns zu verstehen das für uns alles auf's Haus geht. Ich und meine umgerechneten 7€ hüpften vor Freude in die Luft. Wir entdeckten später noch einen Dancefloor wo unglaublich gute Stimmung herrschte und so verbrachten wir eine sehr lustige Zeit auf dieser eigentlich viel zu teuren Party. Am Ende hüpften wir nochmal in den Pool und dann war die Party auch schon vorbei. Wir suchten uns eine neue Party (die Zusammenhänge sind mir rätselhaft) und feierten noch ein wenig weiter. Danach kamen wir noch mit ca. 20 anderen in die Wohnung des Promoters wo wir ein bisschen entspannten. Dann riefen wir uns ein Taxi und fuhren zurück in unser Hotel. Halb 5 lagen wir dann alle in unseren Betten (2 Doppelbetten für 6 Personen) und schliefen. Am nächsten Tag checkten wir aus und brachten den Tag bis zum Abend herum. Wir aßen Pizza und fuhren dann zu unserem Busbahnhof von welchem die Busse in unsere Städte fuhren. Ich kam 4:30 morgens in Pondicherry an und war letztendlich um 6:00 im Bett und musste um 8:00 wieder aufstehen. Naja den verpennten Montag war's auf jeden Fall wert. Tschüssi!

Mittwoch, 6. September 2017

Wochenendtrip nach Pondicherry

Am Wochenende besuchten uns zwei Freunde welche ebenfalls deutsche Freiwillige in Indien sind. Sie haben ihre Projekte doch weiter nördlich und mussten so noch 4-6 Stunden im Bus verbringen ehe wir uns am Busbahnhof in Pondicherry treffen konnten. Da sie unterschiedliche Arbeitszeiten hatte, kam eine Freundin schon früher an und ich zeigte ihr den nächsten ATM sowie die nächste Bar (großartiger Cityguide, ich weiß). Die "Bar" war eigentlich ein Alkoholladen welcher durch einen kleinen Gang mit einem Raum verbunden war in welchem man sein frisch erstandenes Gebräu trinken durfte (da dies in der Öffentlichkeit verboten ist). Dieser Raum war die reinste Inkarnation des Wortes "zwielichtig". Den meisten Leuten sah man an dass sie bereits seit einiger Zeit hier saßen und nicht nur Erdnüsse gefuttert hatten. Es herrschte eine seltsame Stimmung die für uns nur schwer mit dem Fakt zu rechtfertigen war dass hier Bier und Schnaps getrunken wurde aber hier ist das nunmal so eine Sache. Wie der Chef der Sristi-Farm (der Teil des Projektes in welchem ich arbeite) mir später erklärte, predigt die Regierung Indiens Wasser und trinkt Wein (im wahrsten Sinne des Wortes höhö). Sie verbietet Alkohol in der Öffentlichkeit und zeigt auch sonst eine eher ablehnende Haltung. Andererseits besitzt sie sämtliche Alkoholläden in Indien und bezieht einen wesentlichen Anteil ihrer Einnahmen aus dem Verkauf. Okay zurück zu uns. Also, gehen zwei deutsche in eine Bar. Wir hätten uns gedacht dass wir (beziehungsweise die Freundin mit der ich unterwegs war) viel mehr angestarrt werden da sie die einzige Frau im Raum und dazu noch weiß war. Die meisten Inder haben jedoch nur kurz von ihren Gesprächen aufgeschaut und dann war auch wieder gut. Wir gingen also mit unseren Budweiser-Flaschen zu einem leeren Tisch und setzten uns. Nach einiger Zeit kamen zwei junge Inder, die sich durch ihre Kleidung und ihr Alter vom Rest abhoben, zu unserem Tisch und fragten ob sie sich setzen dürften. Es stellte sich herraus dass es Studenten aus Delhi waren welche einen Wochenendurlaub in Pondicherry verbrachten. Wir unterhielten uns ein Stündchen und hatten viel Spaß zusammen. Dann mussten wir los um unsere andere Freundin vom Busbahnhof  abzuholen. Als wir sie in Empfang genommen hatte mussten wir auch gleich den letzten Bus in mein Dorf nehmen da es schon spät war. Ich musste am nächsten Tag zu einem Meeting in meinem Projekt weshalb wir nicht in Pondicherry übernachteten.
Nach dem Meeting am nächsten Tag fuhren wir wieder nach Pondicherry und fuhren zu dem Hotel welches ich gebucht habe. Ich bin seit diesem Moment begeistert davon dass man in einem wackeligen Bus nur mit seinem Handy und seiner Geldkarte eine ganze Reise planen, reservieren und zahlen kann (Tripadvisor-Gene meiner Mama). Im Hotel angekommen bezogen wir unser Zimmer und gingen auf's Dach um die versprochene Dachterasse samt Pool über den Dächern der Stadt in Augenschein zu nehmen (9$ die Nacht!).
Danach gingen wir in eine Pizzakette um uns eine Auszeit vom Reis zu gönnen. Gesättigt gingen wir zum Strand und schauten uns die Promenade im schwindenden Licht der Sonne an. Dann gingen wir wieder zum Hotel wo wir Fabian verabschiedeten da dieser nicht bei uns im Hotel übernachtete sondern in unserer Projektunterkunft zu welcher er erst noch mit dem Bus fahren musste. Wir erkundeten noch ein wenig die Stadt und kehrten dann zu unserem Hotel zurück. Am Abend begaben wir uns noch einmal auf die Suche nach einigen Hopfendrinks was wirklich ungewohnt ist wenn man aus dem Bier-Land No.1 kommt. Als wir erfolgreich wurden gingen wir auf unser Zimmer und unterhielten uns noch lange. Am nächsten Tag besuchten wir nach dem aus-checken noch einen hübschen Park und danach eine Subway-Filiale (echtes Brot mit Käse und Salat treibt einem nach so viel Reis Tränen in die Augen). Danach fuhren wir zum Busbahnhof wo wir unsere Busse suchten und uns dann voneinander verabschiedeten. Es war ein wunderbares Wochenende an welches ich mich immer gerne erinnern werde.

Sonntag, 27. August 2017

Ein paar Bilder durcheinander

Wenn das Fahrrad weg ist...






Mechaniker-viertel in Bangalore





Ein bisschen Tamil lernen...


Unsere Unterkunft

Parashurama und Fabian beim Schach



Der neue Kuhstall wird eingeweiht





1000 Volt Welle

Am Wochenende besuchten wir ein Yoga & Surf Festival am Strand von Kovalam. Wir fuhren am Freitag Abend von unserem Dorf nach Pondicherry und von da aus 3 1/2 Stunden nach Kovalam. Für die gesamte hin und Rückreise zahlten wir 2,50 € (es macht mir sehr viel Spaß mir vor Augen zu führen wie billig alles ist). Am Abend kamen wir in Kovalam an und besuchten den Ort des Festivals. Da wir erst um 23:00 dort ankamen und die Yoga und Surfbegeisterten schon lange im Bett waren, drehten wir eine kleine Runde über das leere Festivalgelände und machten uns dann auf den Weg zu unserem Hotel. Wir hatten geplant uns am nächsten Tag mit unseren anderen Freunden zu treffen die dann erst anreisten. Am nächsten Tag wollten wir dann mit ihnen in ein anderes Hotel einchecken in dem wir ein paar hübsche Zimmer zu einem guten Preis bekommen hatten. Wir hatten für unsere Nacht am Freitag jedoch in einem anderen Hotel reserviert. Wir machten uns auf den Weg und liefen 5 Kilometer bis wir laut Google Maps vor dem 'ITS South-Eastern Residence Hotel' standen. Blöd nur dass wir vor einer Baustelle standen. Viel fragen half uns erst nicht weiter bis wir in die komplett andere Richtung gelotst wurden. Nach einigem Suchen fanden wir das Hotel und wollten einchecken. Da es mitlerweile um 01:00 war und der Check-in nur bis um 12 möglich war stellten wir uns vor das Hotel und riefen so lange "Hello" bis ein verdutzter Nachtwächter heraus kam und uns rein ließ. Jetzt gab es nur noch das Problem dass unsere Reservierung nicht im System des Hotels verzeichnet war. Wir diskutierten lange mit dem Rezeptionisten welcher uns letztendlich ein Zimmer mit einer Ermäßigung von 1000 Rupien (14€) anbot was wir annahmen. Im Zimmer angekommen fiel uns auf wieso unsere Reservierung nicht da war und die Adresse des Hotels eine komplett andere war als im Internet angegeben: Wir waren nicht im 'South-Eastern Residence Hotel' sondern im 'Southern Residency Hotel'. Die Einfallslosigkeit der Hotelmanager hat mich sehr beeindruckt. Es hätte mich nicht gewundert wenn nebenan noch das 'Residence of the South Hotel' sowie das 'South South South Hotel' gestanden hätten. Naja ein gutes hatte die Sache und zwar dass wir zufällig in dem Hotel gelandet sind für welches wir am nächsten Tag bereits Zimmer gebucht hatten. Soweit zum Freitag. Am Samstag trafen wir uns dann mit allen anderen und verbrachten viel Zeit am Strand bzw. auf dem Festival. Wir tauschen uns über unsere Projekte und Probleme aus. Gegen Abend fuhren wir mit einem kleinen Bus zu einem Alkoholladen in der Nähe und begutachteten das Angebot. Ein Bier kostet 2€ und eine kleine Flasche Rum 1,30€. So haben wir uns ein paar Bier gekauft die den vertrauenswürdigen Namen '1000 Volts Super strong beer' trugen und fuhren zurück zum Festival. Es gab viele Surfer zu beobachten welche bei den bis zu 2 1/2 Meter hohen Wellen richtige Kunststücke ausführten. Der Yoga Part vom Festival hat uns weniger interessiert da man beim Vorbeigehen schon gesehen hat dass es körperliche Anstrengung erfordern würde zu welcher wir bei 32° einfach nicht bereit waren. Es war ein kleines, jedoch sehr gemütliches Festival mit Besuchern aus der ganzen Welt. Auch die Kleidung war freizügiger und man konnte die indische Etikette für zwei Tage vergessen. Am Abend lagen wir mit unseren Sachen am Strand und hörten der Musik zu welche ein paar Meter weiter von der Bühne kam. Auf einmal kam eine Welle welche sich beunruhigend schnell unseren Sachen näherte, jedoch einen halben Meter vorher zurück ins Meer floss. Das wir das Potenzial der Wellen zu diesem Augenblick noch nicht erkannt haben war der Fehler des Abends. Eine halbe Stunde später kam es wie es kommen musste und eine Welle erfasste unsere Rucksäcke, Handtücher und Schuhe. Die Rucksäcke waren durch das Bier beschwert und wurden so wie die Handtücher nur komplett durchnässt. Bei den Schuhen fand es der Zufall wohl witzig von 4 paaren genau einen Schuh zu nehmen so dass jeder nur noch einen Schuh hatte. Das wirklich tragische an der ganzen Sache war das auch ein Portemonnaie weggespült wurde in welchem einer unserer Freunde alles hatte was man so in einem Portemonnaie hat. Kreditkarte, Geld, Ausweis und andere wichtige Karten. Wir munterten uns (und ihn) jedoch wieder auf und gingen zur Bühne um zu tanzen. Die Sachen haben wir vorsorglich neben die Bühne gelegt. Eine israelische Band namens ''Bemet" hat richtig Stimmung gemacht und alle hatten einen riesen Spaß. Es begann ein wenig zu tröpfeln was von allen mit Freude begrüßt wurde da ein bisschen Abkühlung sehr willkommen war. Eine Minute später rannten alle Panisch zu irgendwelchen Unterständen um sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen welcher das leichte Tröpfeln schnell abgelöst hatte. Wir kletterten über die Absperrung und bestiegen die Bühne um nicht noch nasser zu werden. Dort waren noch ca. 8 weitere Festival Besucher, ein paar Techniker sowie die Band. Wir sprachen mit dem DJ und bedankten uns für die tolle Musik und machten Fotos zusammen. Den Mädchen schenkte er trockene T-Shirts mit dem Logo der Band darauf. Wir hatten viel Spaß auf der Bühne und kamen auch mit jungen Indern ins Gespräch welche alle irgendwie was mit Computer-Wissenschaft studierten. Als die Bühne geräumt wurde suchten wir (7 Leute) eine Möglichkeit um zu unserem Hotel zu kommen. Für alle die nicht wissen wie eine Rikscha bzw. ein TukTuk aussieht: Stellt euch ein überdimensionales Dreirad mit Dach und Motor vor welches hinten eine Sitzbank für so ca. 4 Leute hat. Wir waren sehr erfreut als wir einen Fahrer fanden der sich bereit erklärte uns alle in seine Rikscha zu lassen (es sah sehr lustig aus). Am Hotel angekommen duschten wir erst einmal und saßen dann noch lange zusammen und erzählten uns allerlei Dinge. Am nächsten Morgen kauften wir Schuhe, rasierten mir die Haare ab (1cm steht noch), aßen etwas und verabschiedeten uns. Dann reisten Fabian und ich wieder zurück und kamen ca. 22:30 wieder in unserer Unterkunft an.
Wir hatten ein super Wochenende mit interessanten Ereignissen, super Musik und ekeligem Bier.
Achja mir ist noch was lustiges passiert. Wir müssen uns hier in Indien registrieren lassen da wir für 11 Monate bleiben. Als wir in der nächsten großen Polizeistation im Gang auf unsere Papiere warteten und ich den Gang auf und ab ging sprach mich eine Frau auf Englisch an und fragte mich mit einem deut auf das Tattoo auf meinem Knöchel ob das der heilige Stern des Davids sei. Ihr Gesichtsausdruck war göttlich als ich ihr erklärte dass es sich bei meinem Tattoo um das Logo eines Billigbiers aus Deutschland handelt.
Bis dann!

Dienstag, 22. August 2017

Pondy & Palmen

Am Wochenende fuhren wir mit dem Bus in die 30km entfernte Küstenstadt Pondicherry. Nach dem einstündigen gezuckel über die Bundesstraße (oder wie das hier genannt wird) kamen wir am Busbahnhof in Pondicherry an. Dort trafen wir uns mit 5 weiteren Freiwilligen und tauschen uns kurz über unsere Projekte und Unterkünfte aus. Da Fabian und ich noch indische SIM-Karten kaufen wollten verabredeten wir einen späteren Treffpunkt. Wir fuhren zu zweit mit einer Rikscha zum Hauptbüro von Vodafone in welchem einem die Air-Condition Maschinen erstmal einen Kälteshock bescherten bevor man sich wohlfühlen konnte. Als wir vom Sicherheitsmann gefragt worden ob wir denn unsere Passfotos dabei hatten wussten wir dass das heute noch etwas dauern wird. Also ob zum Photostudio und Passfotos machen. Dann standen wir am Schalter bei einem Mitarbeiter, der uns sagte dass er eine Passkopie und keinen Originalpass bräuchte. Da er es im Vodafone Shop angeblich keine Kopierer gab müssten wir noch einmal zu einem Copyshop und Kopien machen lassen. Wieder bei Vodafone angekommen war dem Mitarbeiter das Gesicht auf einer der Kopien zu undeutlich so dass er kurzerhand nach hinten ging und selbst eine Kopie mit dem nicht vorhandenen Kopierer druckte. Wir kamen uns ein bisschen verarscht vor aber die Aussicht auf baldigen Kontakt mit daheim hat uns das schnell vergessen lassen. Bezahlt, Sim bekommen und ab in die Stadt (Handyverträge sind übrigens der Knaller hier: 7 Euro für 3 Monate -1GB am Tag Datenvolumen- sowie lokale Gespräche und SMS frei).
Bei der Ghandi-Statue bei welcher wir uns mit unseren Freunden treffen wollten war niemand zu sehen (wenn man Inder und Franzosen abzieht) und so erkundeten wir ein wenig die Stadt bzw. die Promenade. Da wir eigentlich in der Stadt schlafen wollten mussten wir noch Geld abholen woran uns jedoch alle ATM's der Stadt hinderten. Keine der Karten wurde akzeptiert und so wurde unser geplantes Stadtwochenende zu einem Tagestrip degradiert. Gegen Abend versuchten wir noch unsere Mitfreiwilligen zu erreichen indem wir irgendwelche Leute nach einem kurzen Telefonat fragten da unsere Simkarten noch nicht aktiviert waren. Dann zog jedoch ein kräftiger Sturm auf und wir fuhren ohne viel geschafft zu haben wieder nach Hause. Dort angekommen versuchten wir bei der Aktivierungshotline von Vodafone anzurufen bei welcher wir unsere Simkarten freischalten lassen konnten. Das war ein Abenteuer. Am Anfang sollten wir unsere Passport ID in das Zahlenfeld eingeben um weitergeleitet zu werden. Ja nur blöd wenn man da auch ne Menge Buchstaben drin hat. So haben wir einfach irgendwelche Zahlen ein bis wir weitergeleitet wurden. Dann kam jemand an den Apperat der uns sofort mit einer Nummer überrumpelte die wir beim 3 Anruf als unsere eigene identifizieren konnten. Das man von den schnellen, angeblich englischen Sätzen nur ungelogen jedes 10 Wort verstand brauchten wir insgesamt um die 8 Anrufe bis wir das Prozedere der Aktivierung verstanden hatten. Man musste (jetzt kommt's) seinen Namen und seine Adresse sagen und fertig. Danach kam noch ein 20 sekündiger Wortschwall auf den wir einfach mit "yes yes activation please" antworteten.Wir sprachen dauerhaft mit halber Geschwindigkeit und doppelter Lautstärke um klar zu machen dass dem Indischen Englisch nicht mächtig waren. Wir konnten unser Glück kaum fassen als 5 Minuten eine SMS eintraf die unsere Aktivierung bestätigte.

Am Montag haben wir mit einer richtigen Farmarbeit angefangen: Palmen pflanzen. Cool, dachten wir uns, das wird bestimmt toll. 136 Palmen und 3 Stunden später waren unsere Hände voll mit Blasen, unsere Füße zerstochen und unsere Haut gnadenlos verbrannt. 3 Stunden Arbeit klingen jetzt wirklich nicht nach viel aber bei gefühlten 37° in der Sonne und Füßen die komplett im schlammigen Boden stecken fühlen sich die 3 Stunden wie 6 an. Aber dafür bin ich nun einmal hier und das ist auch gut so. Unsere britische Mitbewohnerin hat uns schon mit Aloe Vera Creme versorgt und das Brennen geht auch langsam weg. Die Palmen die wir gepflanzt haben (bzw. die Samen) sorgen, wenn sie einmal groß genug sind, dafür dass die benachbarten Felder mehr Wasser bekommen da sie Luftfeuchtigkeit in den Boden ableitet...oder so. Jedenfalls handelt es sich um eine sehr sehr alte Palmenart aus Tamil-Nadu (unserem Bundesstaat). Karthik meinte noch zu uns dass unsere Enkelkinder kommen können um die von uns gepflanzten Palmen zu besichtigen. Schön.

Bis irgendwann!

Donnerstag, 17. August 2017

Hindipendence Day

Nun sind wir schon den vierten Tag hier in unserem Projekt bzw. In unserem Dörfchen. In unserer Freiwilligen WG wohnen wir mit einem jungen britischen Pärchen, einer älteren britischen Dame sowie einer jungen französischen Malerin. Sie alle arbeiten im gleichen Projekt wie wir, haben jedoch verschiedene Aufgabenbereiche wie z.B. Büroarbeit oder die Gestaltung der leeren Häuserfassaden. Ich und mein Mitfreiwilliger (Fabian) haben bisher nicht viel getan außer jeden Morgen vor dem Frühstück eine Stunde Kies zu schleppen, um so die durch die Monsunzeit versuppten Wege neu zu befestigen. Das klingt zwar nicht sehr anstrengend aber bei 30° und Sonnenschein schafft das morgens schon ziemlich. Die morgendliche Fahrradfahrt zu unserem Projekt ist dagegen sehr angenehm. Unser Weg führt durch 2 Dörfer und an vielen kleinen Feldern vorbei. Die Straßen sind genau wie unsere Fahrräder vielleicht vor 5 Jahren Mal intakt gewesen aber daran gewöhnt man sich auch. Unterwegs kommen wir an 5 Tempeln vorbei die einfach mitten im nichts ein paar Meter von der Straße entfernt stehen. In den Dörfern (auch in unserem) wird lustigerweise gefühlt dauerhaft so laut indische Musik gespielt dass man den Eindruck gewinnen könnte dass die Dorfbewohner nur wirklich sicher gehen wollen dass wir wissen wo wir hier sind. Gestern (Dienstag. 15 August) hat Indien einen ihrer bedeutendsten Feiertage, den Independence Day gefeiert. In unserem Projekt war auch richtig was los. Es wurden viele Leute (einige Eltern der Behinderten sowie Sponsoren und Freunde des Leiters) eingeladen, ein neuer Kuhstall mit Biogasanlage eingeweiht und natürlich auch die Indische Flagge gehisst. Als der offizielle Teil beendet war gab es Mittag und danach haben wir entspannt und mit Parashurama Schach gespielt. Er ist einer der geistig sowie leicht körperlich behinderten. Als Karthik (der Leiter des Projektes) mir am Anfang erzählte dass Parashurama gerne Schach spielt dachte ich dass er mich irgendwie auf den Arm nimmt da ich zunächst dachte er wäre einer der stärker eingeschränkten Dorfbewohner. Ich habe nicht schlecht gestaunt als er mich nach kurzer Zeit besiegt hat. Ich bin ein ziemlich schlechter Schachspieler aber als er auch Fabian zwei Mal hintereinander besiegt hatte war ich endgültig davon überzeugt dass dieser Typ ordentlich was auf dem Kasten hat. Die mental eingeschränkten Dorfbewohner sind alle super lieb und freundlich. Zwar streiten sie sich gerne Mal untereinander aber das ist nach einem ermahnenden Wort von Karthik auch schnell Geschichte.
Am späten Nachmittag fuhren Fabian und ich dann zurück in unser Dorf, duschten (Highlight des 35° Tages) und fuhren mit dem Bus in das nächste Dorf um etwas zu essen. Der Bus kostet umgerechnet 15 Cent (hin und zurück) und liefert gleichzeitig eine super witzige Erfahrung in die ich mich ein wenig verliebt habe. Der Bus hält und man steigt einfach ein wo man will (Türen hat das gute Stück nämlich nicht). Im Bus gibt es eine strenge Sitzordnung. Frauen sitzen immer rechts und Männer links. Ob das gegen Übergriffe oder unsittliches Verhalten schützen soll weiß ich noch nicht aber irgendwas in die Richtung wird es schon sein. Im nächsten Dorf haben wir dann in einem kleinen Restaurant/Imbiss etwas gegessen (40 Cent pro Person), einen Chai-Tee getrunken und ein bisschen indisches (ja was sonst) Knabberzeug gekauft. Es hat wirklich Spaß gemacht aber am Abend waren wir ziemlich geschafft.

Mal etwas zum Essen.
Bisher hatten wir von ca. 40 Mahlzeiten ungefähr 3 ohne Reis. Reis ist hier einfach muss und Hauptbestandteil von jedem Gericht. Dazu gibt es jedoch immer variierende Soßen und Beilagen. Gegessen wird mit der rechten Hand was mittlerweile angenehmer ist als mit Besteck. Was mir besonders gefällt ist dass es von morgens bis abends kontinuierlich scharf ist. Und nicht so ein "Döner mit scharfer Sauce"-scharf sondern eher ein "Huiuiui ich heul gleich"-scharf. Aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen.

Am Wochenende schaffen wir es hoffentlich Mal SIM-Karten zu kaufen da dass hier ein bisschen kompliziert ist. Dann werde ich auf jeden Fall weiterhin so unregelmäßig Schreiben.

Bis dann!


Donnerstag, 10. August 2017

Weiter geht's

Gestern haben wir wie Informationen zu unserem Projekt bekommen. So wohnen wir nicht  wie zuerst angenommen direkt in unserem Projekt sondern in einer Freiwilligen-WG welche 3 Kilometer weiter in einem kleinen Dorf gelegen ist. Von da fahren wir dann täglich mit dem Fahrrad zu unserem Projekt. Ich bin, falls ich dass noch nicht erwähnt habe mit einem weiteren Freiwilligen aus Deutschland in dem Projekt. Falls mein Internet Mal besser ist und ich Photos hochladen kann zeige ich euch Mal meinen Arbeitstag bzw. den Plan den wir davon bekommen haben. Heute ist unser letzter Tag im Camp. Nachher wird gepackt und dann ab in den Bus zurück nach Bangalore und dann weiter nach Pondicherry von wo wir noch eine Stunde (30 Kilometer) zu unserem Projekt fahren. Insgesamt werden das dann 20 Stunden Fahrt einmal quer durch Indien mit einem kleinen Aufenthalt in Bangalore. Dass meine Lust auf diese Fahrt sich in Grenzen hält könnt ihr euch denken. Aber immerhin fahren wir mit einem AC Sleeper. Das ist ein Air-Condition Schlafbus, also mit Betten oben drin. Wie und ob man darin Schlaf findet warten wir noch ab. Bisher gefällt es mir hier (Indien) echt ziemlich gut und ich hoffe dass es auch weiterhin so bleiben wird.

Montag, 7. August 2017

Sweatty Spaghetti

Die erste Nacht in unserem 12 Mann Zimmer war überraschend mückenfrei. Das Zimmer ist von der Fläche ca. doppelt so groß wie mein Zimmer in Wendorf (ich gehe jetzt einfach mal davon aus dass ihr das kennt) und mit 6 Doppelbetten bestückt. 2-3 glorreiche Helden zu welchen auch ich gehöre haben kein Moskitonetz für ihr Bett mit genommen und starteten mit einem unguten Gefühl in die Nacht. Die mit Netz ausgerüsteten Betten erschufen einen, wie ein Mitfreiwilliger bemerkte, Flair wie in der Spinnenwald-Szene aus 'der Hobbit'. Da wir jedoch so fertig waren schliefen wir nach ca. 10 Minuten ein und schliefen größtenteils durch. Mückenstiche gab es trotz vieler offenen Fenster keine. Heute morgen gab's wieder Reis und Soße für die die wollten und für den Rest halt "Toast", Marmelade und Ei. Danach gab's ein paar Infos/Regeln zu dem Camp und anderen Dingen die jetzt zwar nicht unbedingt neu aber trotzdem ganz interessant waren. Mein "Highlight" war die Bekanntschaft mit einer heimischen Armeisenart. Bisher fand ich es sehr angenehm hier Barfuß durch den Garten zu gehen (jaja Hagen selbst schuld ich weiß), jedoch bin ich heute auf eine ca. 1,5 cm gräulich weiße Ameise getreten die mir mit schmackes in den Fuß gebissen hat. War nach 10 Minuten unter kaltem Wasser aber auch gegessen. Apropos gegessen, zum Abendbrot gab es Spagetti mit Ketchup was heute mein größter Kulturschock war. Morgen fahren wir nach Kundapur (die nächste Stadt) und kleiden uns ein wenig indisch ein damit wir nicht mehr  so als "Selfie-Trophäe" gesehen werden. Bis die Tage lieber Blog. Dumbäh

Sonntag, 6. August 2017

Mit 90 in die Kurve

Wenn man dann so im Flugzeug sitzt müsste man ja eigentlich realisieren dass es jetzt los geht... War nur halt nicht so. Nach den eigentlich entspannten 8 1/2 Stunden Flug kamen wir dann um 1 in Bangalore an und wanderten dann erstmal durch die Einlasskontrolle. Dass ich auf ca. 90% der genuschelten Fragen des Beamten (wo schlaft ihr heute Nacht, welche Adresse hat die und die Organisation blablabla) keine Antwort wusste hat zu meiner Überraschung kein Hindernis dargestellt und so wurde Ich dann einfach abgestempelt. Ich bin jetzt also ein offizieller Besuchsinder, schön. Nach einer kleinen Busfahrt kamen wir in einem Hostel an wo wir, wie ich erfahren habe, nur eine Nacht schlafen werden. Den Tag darauf haben wir Freizeit gehabt und haben ein wenig der Technik Metropole erkunden können. Viel Technik war nicht zu sehen, dafür aber ein hübscher Bonsai Garten sowie ein Auto/Roller Mechaniker Viertel in welchem die Bürgersteige schwarz vom Öl der umliegenden Werkstätten waren. Achja, dass ich die Einträge kurz halte hängt von der W-Lan Situation ab aber dazu später mehr. Ich habe nebenbei erfahren dass wir für unser Vorbereitungscamp noch Schlappe 8 (es wurden 10) Stunden Bus fahren müssen da unser Camp an der Westküste und nicht wie ich dachte direkt in Bangalore liegt. Der alles andere als bequeme (aber dafür sehr süß eingerichtete) Bus wurde dann am Abend beladen und los ging es. Die Warnung dass wir unsere Armlehnen unten lassen sollen da wir sonst vielleicht vom Sitz fallen würden, wurde eher belächelt als ernst genommen. Als wir 4 Stunden später mit Karacho das Gebirge durchquerten war das gar nicht mehr so lustig. Unser Busfahrer hupte fröhlich und gab in den Kurven gefühlte 120% Gas. So wurden aus geplanten 8 Schlafstunden 10 durchgeschwitzte , panisch an der Sitzlehne klammernde und sowas von schlaflose Stunden die ich so schnell nicht vergessen werde. Als wir heute um 8 in unserem Camp ankamen wurde erstmal die Dusche gestürmt wonach es einen leckeren Chai gab. Unser Camp besteht aus ein paar Häusern und einem großen Garten mit Kokosnusspalmen, Drachenfruchtbäumen und vielen anderen exotischen Pflänzchen. Außerdem haben uns ein paar Affen besucht, eine Ziege ist auf dem Rasen angepflockt und in Stillen Momenten kommt auch mal ein Pfau vorbei. Das Essen ist einfach Knaller. Viel Reis mit leckeren Soßen und massig Chai hält bei Laune. Vier Mal zu duschen erscheint einem hier auch völlig normal da man nach dem Abtrocknen schon wieder pischte Nass geschwitzt ist. Sonne gibt es ungefähr genauso viel wie Regenschauer also wird es nie Langweilig. Achja und WLAN gibt es jeden Tag von 9-11 Uhr Abends jedoch ist dieses durch den großen Ansturm mit Glück 5 Minuten nutzbar bevor es kollabiert.  Unsere FSL-(die indische Partnerorganisationen von AFS) Betreuer sind sehr nett und tröten mit ihrem drolligen Englisch jeden wach der daran gedacht hat ein Nickerchen zu machen. Morgen geht es dann richtig los mit Programm und so nem Kram. Fazit=gefühlte 48 Stunden wach aber nicht müde. Viel von allem. Schön.

Edit: achja für Photos reicht das WLAN noch nicht... Wird noch

Donnerstag, 3. August 2017

Let's jo

So da sitz' ich nu. Morgen geht es für 11 Monate Nach Indien und ich habe schon Zähne geputzt. Erstmal vorweg: warum hast du dir so einen bescheuerten Namen für den Blog ausgesucht und nicht etwas wie "india-experience" oder "reisen-heißt-leben" oder sowas? Das ist leicht gesagt. Das (weil der andere Domain Name weg war absichtlich so bescheuert geschriebene) Nullkommanix soll schon mal vorweg nehmen dass ich mich rechtschreiblich nicht mit Ruhm bekleckern werde und gerne mal "Null Kommas" verwenden werde. Dass ich aus Indien nur mit meinem Handy schreiben kann macht dass ganze nicht unbedingt besser. Schön, dann hätten wir das schon mal geklärt.

Die Vorbereitungszeit auf diese 11 Monate bestand Hauptsächlich aus Impfungen und Vorbereitungsseminaren bei welchen wir auf viele verschiedene Dinge vorbereitet wurden. Ja kaum zu glauben. Ich nehme an dem 'weltwärts' Programm Teil welches es mir ermöglicht 11 Monate in einem mir unbekannten (2 Wochen Urlaub zähle ich jetzt mal nicht als kennen) Land zu leben und die dortige Kultur kennenzulernen.

Was machst du denn eigentlich in Indien? 

Alsooo, ich arbeite und wohne in einem Projekt in welchem geistig behinderte Menschen zusammen mit Bauern und anderen Freiwilligen in einem kleinen Dörfchen daran arbeiten sich komplett selbstständig zu machen. Dies ist auch das Ziel für 2017/18. Ich helfe auf dem Feld und mach halt dass was so anfällt. Das glaube ich zumindest zu wissen.
Das war übrigens die anstrengendste Frage die ich mir die letzten 3 Monate 1000 mal anhören musste deshalb kann ich den Text schon richtig runter leiern.
Platz 2 belegt übrigens "Wann geht's los?" - bedarf ja eigentlich keiner langen Erklärung aber wenn man das von den selben Leuten dauerhaft gefragt wird nur weil sie gerade nichts anderes haben worüber sie reden könnten und ihnen die Antwort eigentlich am Arsch vorbei geht zieht man Harakiri in Betracht. 

Morgen fliege ich von Berlin nach Frankfurt wo ich mich mit allen anderen Freiwilligen treffen werde (so um die 60). Dann geht's in einer kloppigen Boeing 747-8  8 Stunden nach Bangalore, einer der großen indischen Städte (und das hat was zu heißen).
In Bangalore Angekommen werden wir noch ein weiteres Vorbereitungsseminar durchlaufen. Und dann geht es weiter ins Projekt welches sich im Südindischen Bundesstaat Tamil-Nadu, 30 Kilometer Nord-westlich von der Küstenstadt Pondicherry befindet.


Soviel erst mal dazu. Ich melde mich wenn's was neues gibt!